I N T A .
Interreligiöses Forum.
INTA bietet in jeder Ausgabe:
- Beiträge jüdischer, christlicher und muslimischer Autor_innen
- Interviews, Porträts, Berichte
- Feministische Theologie und Spiritualität
- Interdisziplinäre Perspektiven und Genderforschung
- Rituale, Predigten und Ideen für die Praxis
- Berichte von Tagungen, Treffen und Begegnungen
- Buchvorstellungen und Materialhinweise
- Nachrichten aus aller Frauen Länder
Die fünfte Ausgabe „Schön sein“ erschien Mitte März 2015.
Zuletzt erschienen
Herzlich willkommen!
Liebe Leserinnen und liebe Leser,
für diese INTA-Ausgabe war es ein besonderes Vergnügen die Bilder und Texte zusammenzustellen, denn es dreht sich alles um das Titelthema „Schön sein“. An den ästhetischen Bildern lässt sich bereits auf den ersten Blick erahnen, wie vielfältig der Schönheitsbegriff ist, den wir beleuchten wollen. Dabei geht es nicht vorrangig um die Schönheit des Körpers, sondern um viele und sehr unterschiedliche Facetten des Themas. Schönsein betrifft all unsere Sinne und lädt damit immer auch zum Nachdenken über das Wesen des Schönen und einen höheren Sinn ein, der über die Wahrnehmung hinaus besteht.
Ganz in diesem Sinne beginnen wir das Heft mit einem Text zur ästhetischen Offenbarung in Ton und Musik von Cordula Heupts, die sich unter dem Titel „Hingerissen von Gottes Wohlklang“ Koran-Rezitationen und geistlicher Musik widmet.
Um eine dialogische Auseinandersetzung geht es in unserer neuen Rubrik „Coffee Talk“: Anne Strotmann traf sich mit Tuba Işık zu einem Gespräch über Schönheit von Körper, Kunst und als Konzept. „Es sind deine schönen Augen, die das so sehen“, leitet ein sufisches Sprichwort im Titel das Gespräch ein, dem Sie sich ebenfalls entspannt bei einer Tasse Kaffee widmen können.
In dem erhellenden Artikel über „Die schönen Töchter Zions“ schreibt Elvira Grötzinger, was es mit dem Mythos in Geschichte und Gegenwart um „die schöne Jüdin“ auf sich hat, und wo Klischees und Vorurteile herrschen.
Karin Böhmer und Eli Wolf bereichern das Heft mit einem Artikel über den Welthit der 1930er Jahre „Bay mir bistu sheyn“ – Bei mir bist du schön. Eine CD-Beilage gibt es in INTA leider nicht, den Text des jiddischen Liedes haben wir aber in drei Sprachen für Sie abgedruckt.
Mit einer exegetischen Auseinandersetzung schließt ein Text über die nicht nur schöne, sondern auch umstrittene Gestalt der biblischen Figur Esther an: Elisa Klapheck verweist anhand der Wandlungsfähigkeit dieser Figur, die sich im Titel „Hadassah – Ischtar – Esther“ widerspiegelt, auf die Fähigkeit des Judentums, die Stärken der eigenen Kultur integrativ zu bewahren, auch wenn es sich immer wieder anderen Traditionen anpassen muss(te). Ebenfalls mit einem detailreichen Blick auf ersttestamentliche Texte schreibt Anna Kiesow über die Wahrnehmung schwarzer Menschen: „Schwarz, stark und schön“ ist auch für heutige Debatten ein durchaus lesenswerter Text.
Eine ganz andere Frage stellte Brigitte Häcker: „Dürfen Christinnen sexy sein?“ In einer Kolumne liefert sie Ein blicke in ihre „Erinnerungen an Schminkverbote und weiße Kniestrümpfe“ innerhalb eines pietistischen Umfeldes. Nicht so sehr um Schminke, aber dennoch um Verschönerungen und Veränderungen des Körpers geht es im Text von Christa Runtenberg. „No body is perfect – oder: Für die Schönheit unters Messer?“ wirft einen philosophischen Blick auf die Grenzen von medizinischer Machbarkeit und ethischer Legitimation von Schönheitsoperationen. Ergänzt wird der Text um eine kritische Auseinandersetzung mit dem „Körper als Kunstwerk“.
Aus aktuellem Anlass werfen wir einen Blick auf den kommenden Kirchentag. Das Programm ließ jedoch nicht nur uns stutzig werden, sondern auch Antje Schrupp. „Kirchentag ohne Feminismus?“ lautet der Titel ihres empörten Kommentars.
Unter den Buchvorstellungen finden sich in diesem Heft ebenfalls zwei Empfehlungen mit Bezug auf unser Heftthema: Rabeya Müller stellt Navid Kermanis Referenzwerk „Gott ist schön“ vor. Ebenfalls mit einem besonderen Fokus auf das Thema Schönheit hat Anne Strotmann eine Relektüre des Romans „Sehr blaue Augen“ von Toni Morrison vorgenommen. Starke Bilder und eine bewegende Geschichte liefert auch der Film GET, unser aktueller Kinotipp, der jüdische Scheidungsverfahren kritisch darstellt.
Abschließend haben wir uns nach einem erfolgreichen Auftaktjahr die Frage gestellt: Was finden wir eigentlich so schön an INTA? Die Antworten unserer Redakteurinnen können Sie in der Mitte des Heftes unter „Warum INTA“ nachlesen und gerne um Ihre Zuschriften ergänzen.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine schöne Lektüre und alles Gute!
Für die Redaktion
Anne Strotmann und Jennifer Nicolay